Mennonitische Weltkonferenz

Die Mennonitische Weltkonferenz (MWK) begann 1925 als „Konferenz“. Die erste Konferenz fand zur Erinnerung an 400 Jahre Täuferbewegung in Basel statt. Das Treffen wurde von Christian Neff, Pastor der Mennonitengemeinde Weierhof, Deutschland, organisiert. Zu dieser Konferenz waren Mennoniten aus Europa und Nordamerika eingeladen. Die Teilnehmenden aus der Sowjetunion bekamen keine Einreisegenehmigung in die Schweiz. Um sie zu treffen, reisten die Konferenzteilnehmenden auf die deutsche Seite der Grenze, nach Basel Badischer Bahnhof.
Nach diesem Treffen fanden regelmäßige Konferenzen statt. Der Kreis der Teilnehmenden erweiterte sich auf alle Kontinente.
1925    Basel, Schweiz 
1930    Freie Stadt Danzig                
1936    Amsterdam, Elspeet & Witmarsum, Niederlande
1948    Goshen, IN & North Newton, KS, USA
1952    Basel & Zürich, Schweiz
1957    Karlsruhe, Deutschland
1962    Kitchener, Ontario, Kanada
1967    Amsterdam, Niederlande
1972    Curitiba, Brasilien
1978    Wichita, Kansas, USA
1984    Strasbourg, Frankreich
1990    Winnipeg, Manitoba, Kanada
1997    Kalkutta, Indien
2003    Bulawayo, Simbabwe/ 1. Weltjugendgipfel (GYS)
2009    Asunción, Paraguay/ 2. Weltjugendgipfel (GYS)  
2015    Harrisburg, PA, USA/ 3. Weltjugendgipfel (GYS)
2022    Salatiga & andere Orte, Indonesien/ 4. Weltjugendgipfel (GYS)

Über die Jahrzehnte entwickelte sich die MWK von einem regelmäßigen Treffen zu einem weltweiten Netzwerk täuferischer Kirchen. 
 

Die Mennonitische Weltkonferenz vertritt die Mehrheit der weltweiten Familie christlicher Kirchen, die ihre Wurzeln in der radikalen Reformation des 16. Jahrhunderts in Europa und insbesondere in der Täuferbewegung haben.

Zu den Mitgliedern der MWK gehörten im Jahr 2023  eine internationale Vereinigung und 108 nationale Kirchen der Mennoniten und Brüder in Christus aus 60 Ländern mit rund 1,45 Millionen getauften Gläubigen in fast 10.180 Kirchengemeinden. Etwa 84 % der getauften Gläubigen in den Mitgliedskirchen der MWK leben in Afrika, Asien und Lateinamerika, und 16 % sind in Europa und Nordamerika zu Hause.

Die Mennonitische Weltkonferenz ist dazu berufen, eine Gemeinschaft (Koinonia) von täuferischen Kirchen zu sein, die miteinander verbunden sind in einer weltweiten Gemeinschaft des Glaubens, in Begegnung, Gottesdienst, Zeugnis und Dienst.

Die Mennonitische Weltkonferenz hat den Auftrag, (1) eine weltweite Glaubensgemeinschaft in der täuferischen Tradition zu sein, (2) Beziehungen zwischen täuferischen Kirchen in aller Welt zu fördern und (3) Beziehungen zu anderen weltweiten christlichen Gemeinschaften und Organisationen zu unterhalten.

Die Mennonitische Weltkonferenz hat den Auftrag, (1) eine weltweite Glaubensgemeinschaft in der täuferischen Tradition zu sein, (2) Beziehungen zwischen täuferischen Kirchen in aller Welt zu fördern und (3) Beziehungen zu anderen weltweiten christlichen Gemeinschaften und Organisationen zu unterhalten.
 

Die Mitgliederversammlung ist das höchste Gremium und besteht aus Delegierten aller Mitgliedskirchen. Sie trifft sich alle drei Jahre. Entscheidungen werden im Konsens getroffen.
Aus der Mitgliederversammlung werden je zwei Personen aus jedem Kontinent in das Exekutivkomitee berufen. Das Exekutivkomitee kommt jährlich zusammen.
Der Vorstand der MWK wird von der Mitgliederversammlung gewählt und besteht aus Präsident/Präsidentin, Vize-Präsident/Vize-Präsidentin, Schatzmeister/Schatzmeisterin.

Zwischen den Jahren 1990 und 2003 entwickelte die MWK im Gespräch mit den Mitgliedskirchen ein Papier der gemeinsamen Überzeugungen.
 

Young Anabaptists (YAB) committee, besteht aus je einer Person aus jedem Kontinent und einem Mentor/einer Mentorin.
Das YAB committee veranstaltet neben dem Weltjugendgipfel auch die jährliche „YABs Fellowship Week“.

YAMEN – Austauschprogramm von MWK zusammen mit dem Mennonite Central Committee (MCC).

Kommissionen:
1. Diakonie
2. Frieden
3. Glauben und Leben
4. Mission

Aktuell gibt es folgende Netzwerke:
Missionswerke – Global Mission Fellowship (GMF)
Hilfswerke – Global Anabaptist Service Network (GASN)
Friedensorganisationen – Global Anabaptist Peace Network (GAPN)

Im Entstehen sind zwei Netzwerke im Bereich Bildung:
Global Anabaptist Primary-Secondary Education Network (GAPSEN)
Global Anabaptist Higher Education Network (GAHEN)

Die MWK pflegt ökumenische Beziehungen in vielfältiger Weise. Dazu gehört die Teilnahme am Globalen Christlichen Forum, Teilnahme am Treffen der Generalsekretäre der weltweiten Christlichen Gemeinschaften, Teilnahme an Versammlungen des ÖRK, Dialoge mit anderen christlichen Kirchen. Folgende Dialoge fanden bzw. finden bisher statt:

Die Taufe und die Eingliederung in den Leib Christi, die Kirche: Lutherisch/mennonitisch/römisch-katholische trilaterale Gespräche
Der Dialog mit der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen  hat 2023 begonnen.

Ein Dialog mit dem Baptistischen Weltbund fand 1989-1992 statt.

Der Bericht des Dialogs zwischen der MWK und der römisch-katholischen Kirche trägt den Titel: „Gemeinsam berufen Friedensstifter zu sein“. Der Dialog fand 1998-2003 statt.
Der Bericht des Dialoges zwischen der MWK und dem Lutherischen Weltbund trägt den Titel „Heilung der Erinnerungen – Versöhnung in Christus“. Der Dialog legte den Grund für die Bitte um Vergebung während des Treffens des Lutherischen Weltbundes 2010 in Stuttgart.
Die MWK führte 2011-2012 einen Dialog mit den Siebenten-Tags-Adventisten. Der Bericht trägt den Titel: Als Christ in der heutigen Welt leben: Adventisten und Mennoniten im Gespräch, 2011-2012. 

Alle sechs Jahre findet eine Weltversammlung statt. Der Weltversammlung ist ein Treffen der Mitgliederversammlung und Netzwerke vorangestellt. An der Weltversammlung können alle, die Interesse haben, teilnehmen. Gemeindebesuche, die sogenannte „verstreute Konferenz“, werden zusätzlich zu der „versammelten Konferenz“ angeboten.         
Seit 2003 findet ein Globaler Jugendgipfel in Verbindung mit der Weltversammlung statt.
Musik ist ein wichtiger Baustein von Weltversammlungen.  Jedes Jahr feiern der MWK verbundene Gemeinden den Täuferisch-Mennonitischen Weltgemeinschaftssonntag. Das Programm wird jedes Jahr von einem anderen Kontinent vorbereitet.Die Friedenskommission bereitet für den dritten Sonntag im September Material für einen Friedenssonntag vor.

Zweimonatlich gibt es die Möglichkeit sich im „Online-Prayer-Hour“  zum gemeinsamen Gebet zu treffen.

Liesa Unger