Lutheraner

Übersicht

Als Lutheraner wurden zunächst im 16. Jahrhundert die Anhänger Martin Luthers bezeichnet. Heute sind Lutheraner die Gläubigen der Kirchen, die im Zuge der Wittenberger Reformation im 16. Jahrhundert entstanden sind. Da nach der Reformation in Deutschland für die evangelischen und katholischen Kirchen das Territorialprinzip (der Landesfürst bestimmt die Konfession) eingeführt wurde, gibt es eine Reihe von lutherischen Landeskirchen (Evangelisch-Lutherische Kirche in BayernEvangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigEvangelisch-lutherische Landeskirche HannoversEvangelische Kirche in MitteldeutschlandEvangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, Evangelisch-Lutherische Landeskirche SachsensEvangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe, Evangelische Landeskirche in Württemberg, Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg). Die meisten von ihnen haben sich in der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zusammengeschlossen. Die anderen evangelischen Landeskirchen sind (bis auf eine rein Reformierte Kirche) im 19. Jahrhundert entstandene Unionen zwischen Lutheranern und Reformierten (Unierte Landeskirchen) und umfassen daher auch eine erhebliche Anzahl lutherischer Gemeinden. Alle Landeskirchen sind in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zusammengeschlossen.

Durch die Ablehnung der von der kirchlichen Obrigkeit vorangetriebenen Unionen entstanden altlutherische Gemeinden, die heute in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) zusammengeschlossen sind. Aus ähnlichen Motiven entstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts auch die bis heute unabhängige Evangelisch-lutherische Kirche in Baden. Auf weltweiter Ebene haben sich Lutheraner im Lutherischen Weltbund (LWB) und im International Lutheran Council (ILC) zusammengeschlossen.

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