Christlicher Convent Deutschland (CCD)

Überblick

Der Christliche Convent Deutschland (CCD) ist ein Forum für christliche Führungskräfte aus Kirchen, Werken, Bewegungen und Initiativen aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Das Ziel besteht darin, zu den bewährten ökumenischen Netzwerken einen offenen Raum zu schaffen, in dem die ökumenische Einheit des Leibes Christi  und das christliche Zeugnis in allen Gesellschaftsbereichen gefördert werden.
Der Impuls für eine solche Zusammenkunft  kam durch starke Akzente für eine wachsende Einheit der Christen aus verschiedenen christlichen Netzwerken in Deutschland. So wurde  u.a. im Sommer 2016 bei der Konferenz „Miteinander für Europa“ zeichenhaft ein zuvor zugenageltes Tor der Einheit „befreit“ durch das viele Teilnehmer anschließend bewusst hindurch gingen.  Am 15. Dezember 2016 traf sich in Kassel eine 5-köpfige Sondierungsgruppe unter der Leitung von Gerhard Pross (Miteinander für Europa) und Hennig Dobers von der Geistlichen Gemeindeerneuerung in der Evangelischen Kirche (GGE). Ein erweitertes Sondierungstreffen führte am 23. Mai 2017 in Fulda zur Bildung eines Trägerkreises von 36 RepräsentantInnen  aus verfassten Kirchen, Gemeinschaften, Bewegungen, Werken und Initiativen. Der I. Christliche Convent Deutschland kam vom 25.-27. Juni 2018 in Kirchheim/Hessen zusammen. Versammelt um das Kreuz Jesu hieß es im Schlussdokument „Wir sagen JA  zur Verheißung Gottes, dass Jesus Christus Himmel und Erde zusammengefasst hat und alle eins sind, die an ihn, den Gekreuzigten und Auferstandenen, glauben. Auf sein Wort wollen wir hören und nach seinem Wort leben. Konkret sagen wir JA zu der Liebe Gottes in Jesus Christus, die uns geschenkt ist durch den Heiligen Geist und zum Gebot Jesu einander zu lieben, wie Er uns liebt. Auch in allen Unterschieden nehmen wir uns als Brüder und Schwestern Jesu Christi an. Wir wollen gut voneinander reden und denken und in der Freundschaft Jesu wachsen, damit die Welt glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.“
Auf diesem  I. CCD wurde auch der „Vierklang der Ökumene“ erstmals vorgestellt: Es geht um die Ökumene der Wahrheit, der Liebe (Herzen), der Sendung und der Anbetung (Herrlichkeit) in Anlehnung an Joh. 17,13-23. Dabei konzentrieren sich alle 4 Komponenten der Einheit auf die innere Verankerung in Christus , die durch seinen Geist geschieht, und sogleich auf die nach außen - der Welt zugewandten - Sendung und Gestalt. 


Der CCD versucht nicht, das zu ersetzen, was durch die sorgfältige und gebetserfüllte Arbeit der Kirchen im ökumenischen Dialog und im theologischen Diskurs erreicht wurde. Gleichwohl bietet er einen zusätzlichen offenen Raum des gegenseitigen Vertrauens und der Anteilnahme. Die „Ökumene der Herzen“ findet Ausdruck im Austausch von Erfahrungen mit Gott, im Hören aufeinander und Beten füreinander. Ein vergleichbarer internationaler Weg wurde durch das Global Christian Forum genommen. Beim II. CCD vom 1.-3.Juli 2019 in Kirchheim/ Hessen lag der Akzent im gemeinsamen Hören auf Gott und bei der ökumenischen Doxologie. 
Ein zunehmendes Interesse und Offenheit der verfassten Kirchen und Bewegungen führte zu weiteren ökumenischen Formaten. So entstand im April 2020 ein Gebetsnetzwerk „Deutschland betet“ bei dem sich auf digitalem Weg über 1 Millionen TeilnehmerInnen zusammenschlossen. Der CCD möchte dazu anregen, dass nicht nur auf nationaler Ebene, sondern gleichfalls auf internationaler, regionaler und lokaler Ebene der Vierklang der Ökumene gehört und gelebt wird. Aufgrund der Corona-Pandemie fand ein erweitertes Treffen des Trägerkreises im Juni 2021 zeitgleich in sechs Regionen Deutschlands statt. Ein bundesweiter CCD III hatvom 22.-24. Juni im Haus Schönblick in Württemberg stattgefunden
Der CCD versteht sich nicht nur als eine Sammlung von verantwortlichen Repräsentanten und Repräsentantinnen der Kirchen, der kirchlichen Einrichtungen und Bewegungen, sondern als ein Gestaltungs-und Orientierungsraum für Christen und Christinnen, die Leitungsverantwortung im Sinn des Reiches Gottes in den verschiedenen Gesellschaftsbereichen bewusst wahrnehmen. Der CCD versteht sich als ökumenische Initiative mit agilen  Organisationsstrukturen und hat keine verfassten Mitgliedschaften. Er wird von einem wachsenden Trägerkreis und von einer Steuerungsgruppe (ca. 10 Personen)  koordiniert. In seiner Zusammensetzung verkörpert er  neben den traditionellen verfassten Kirchen, Freikirchen und Werken  auch jene neuen  christlichen Gemeinschaften, Gemeinden und Bewegungen, die sich bislang kaum durch die bestehenden historisch gewachsenen ökumenischen Netzwerke repräsentiert sehen. 

Heinrich Christian Rust


Internetquellen

Zurück